Der Segen der Naturheilweisen
Immer mehr Arztpraxen und Krankenhäuser versuchen Aspekte der Naturheilformen in die klassische Medizin zu integrieren. Es tut sich was. Die Akzeptanz und die unzähligen positiven Resultate der unterschiedlichen Formen der Naturheilkunde lassen sich nicht unter den Tisch kehren. Naturheilverfahren zur Dekoration und Anreicherung der etablierten Schulmedizin?
Dies würde den Naturheilformen in keiner Weise gerecht werden. Grösste Bedeutung kommt hier dem unterschiedlichen Denkansatz zu. Schulmedizin versucht mit Einzelmassnahmen, Apparaten und chemischer Medizin vorwiegend Symptome zu behandeln. Ganzheitsmedizin sieht den Menschen als vollständigen Menschen, mit unterschiedlichen Ebenen - Körper, Seele, Geist bilden eine von einander abhängige Einheit und müssen dementsprechend auch auf allen Ebenen behandelt werden, um gesunden zu können.
Zudem verfolgen alle Naturheilweisen parallel das Ziel, das Immunsystem zu stärken - dieser Ansatz entfällt bei der westlichen Medizin. Die Selbstheilungskräfte spielen eine wesentliche Rolle und die Kraft der Natur wird als grundlegender, lebenspendender und heilender Faktor immer mit einbezogen.
Bevorzugt werden in der Natur vorhandene Stoffe und daraus zubereitete Heilmittel. Die Elemente der Schöpfung spielen ebenso eine Rolle, wie die Beobachtung der Gefühle, der Gedanken, der Verhaltensweisen und der Alltagsaktivitäten. Alles spielt zusammen und kann nicht voneinander getrennt werden. Alle Faktoren werden in die Diagnose einbezogen und geben dem ganzheitlichen Mediziner ein vollständiges Bild des erkrankten Menschen. Erst wenn ein Gesamtbild entsteht, kann über eine passende Therapie nachgedacht werden.
Der ganzheitliche Mediziner versucht bei allen Verfahren immer, die gestörte Balance wieder herzustellen. Das Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele ist die Basis für stabile Gesundheit. Der Kranke muss sich am Heilungsprozess beteiligen. Er ist gefordert, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, seine Gewohnheiten zu überdenken, sich mit den Ursachen der Krankheit auseinander zu setzen und er muss bereit sein, eventuelle Änderungen in seinem Leben vorzunehmen.
In der Naturheilkunde muss der Patient aktiv werden, er muss teilnehmen und verstehen. Im Gegensatz dazu bleibt der Kranke in der etablierten Medizin passiv und lässt sich alles verordnen. Die Geräte messen seine Werte, er erhält Medizin und erwartet dann mehr oder weniger geduldig Besserung oder Heilung. Sein Leben und seine Verhaltensweisen werden sich jedoch nach der Genesung selten oder nur kurzzeitig verändern, womit die vielfältigen Ursachen der Erkrankung erhalten bleiben.
Der Arzt C.W. Hufeland war wohl ein wesentlicher Vorreiter der Naturheilmedizin. Seit 1900 entwickelten sich ganz unterschiedliche Formen dieser Heilkunde, die den Menschen anders wahrnimmt und deren Hilfsmittel vorwiegend aus der Natur kommen. Mittlerweile sind unzählige Therapieformen durch gute Spezialisten und intensiv ausgebildete Fachleute den Hilfe suchenden Menschen verfügbar.