Eine wirklich „wilde“, hier wachsende Frucht.

 

Klein, rot, säuerlich-bitter schmeckend, ist sie in vielen Parks und Gärten zu finden. Manchmal nennt man sie auch Essigbeere. Im Mai finden wir herrliche gelbe Blüten an dem dornigen Strauch, die intensiv riechen. Der Name kommt aus dem arabischen und bedeutet Muschel, was auf die eingerollten Blätter Bezug nimmt, vielleicht auch auf den Geruch. Die echte Berberitze (Berberis vulgaris) vermählt sich gerne mit der Mahonie (Berberis aquifolium), welche ursprünglich aus Nordamerika stammt. Beide gehören zur Familie der Berberidaceae. Verwendet werden seit jeher sowohl die Früchte, als auch die Wurzelrinde. Die Pflanze enthält ein Alkaloid (Berberin), welches schwach giftig ist und bei Überdosierung zu Magen-und Nierenreizung führen kann. Die roten Beeren enthalten Vitamin C, Pflanzensäuren, Farbstoffe und Gerbstoffe.

 

Im Iran werden sie traditionell in der Küche verwendet. Hier wird eine herrliche Konfitüre hergestellt. Auch in Mischungen mit anderen Obstsorten, wie Apfel oder Orange, schmeckt sie sehr köstlich. Die Wurzel und die Rinde wurden zum Gelbfärben genutzt. In der Medizin fand und findet sie bei Leber- und Gallebeschwerden Anwendung. Sie soll den Lipidspiegel und den Zuckerspiegel im Blut senken. Die Mahonie wird bei Psoriasis und bei Steinleiden angewandt. Beide Pflanzen findet man auch in der Homöopathie. Da die Berberitze als Zwischenwirt für den Getreiderost, einen Pilz, gilt, war sie längere Zeit in Europa fast verschwunden. Ihr Verbreitungsgebiet geht von ganz Europa bis nach Westasien. Als Teedroge bekommt man in der Apotheke sowohl die getrockneten Beeren, sowie die Wurzelrinde. Letztere sollte nur in einer Mischung getrunken werden. Zum Beispiel zu gleichen Teilen mit Löwenzahn (Kraut und Wurzel) und Schafgarbe. Über 3 Wochen 2 Tassen täglich zum Verabschieden des Winters und zur Pflege der Leber.

 

Anwendungstipp

50 Gramm getrocknete Berberitzenfrüchte mit Reis kochen (ca. 4Portionen). Zu gedünsteten oder gebratenen Gemüse servieren. Verbessert die Verträglichkeit von Speisen allgemein, Ein Thema für zunehmende Intoleranzen …

 

Ihre Cornelia Titzmann