Die Bohne ist wohl eine richtig “politische“ Pflanze zur Zeit.

 

Bei den ganzen Diskussionen über die richtige Ernährung, vegetarisch, vegan, ökologisch, biologisch... kommt man an der Bohne nicht vorbei. Seit Jahrhunderten liefert der Verzehr von verschiedenen Bohnen und Linsen DAS EIWEISS für die Menschen in Südamerika, Asien und Afrika. Da der Fleischkonsum teil aus der Not, teil aus religiösen Gründen dort sehr niedrig ist, hilft die Bohne bei der Versorgung mit der nötigen Energie, den Mineralien und beim Sattmachen!

PHASEOLUS nennt man die Gattung. In Europa wird die ursprünglich aus Südamerika stammende Art vulgaris oder nanus, seit dem 16.Jahrhundert angebaut. Buschbohne, Zwergbohne, Strauchbohne wird sie genannt. Die sich windende Pflanze trägt gelbe oder rötliche Blüten und verlangt einen kalkhaltigen Boden. Der Samen enthält vorwiegend Eiweiße, roten Farbstoff, Gerbstoff und Phytosterine. Genutzt werden auch die Blüten im Tee gegen Nierenleiden und Gicht, die Schalen, sind heute der offizielle Heilplanzenanteil, und natürlich die Frucht selbst.


Die Schalen (cortex fructus phaseoli) werden traditionell bei Diabetes eingesetzt und sollen den Blutzuckerspiegel senken. Bei Rheuma und Gicht sowie Wasseransammlungen unterstützt ein Tee aus den Schalen die Ausleitung. Es wird auch eine Signatur zur Niere gesehen, da die Frucht eine Nierenform hat. Es gibt sogar die Variation Kidneybeans ( Nierenbohnen). Durch die Ausleitung wird die Herzleistung günstig beeinflusst und Hautleiden sollen besser zu behandeln sein.

Der Bohne wird eine schwere Verdaulichkeit nachgesagt. Sie muss daher immer gekocht oder vergoren werden. Als Nahrungsmittel werden ihr bestimmte Gewürze zur besseren Verträglichkeit zugegeben. Dazu eignen sich Bohnenkraut, Kümmel oder Asa foetida (Stinkasant) welcher im Asialaden oder in Apotheken erhältlich ist. In Asien werden vor allem die Sojabohnen vergoren um sie genießbar zu machen. Dabei entstehen dann Produkte wie Tofu, Tempeh, Miso und Sojasoße.

Eine Handvoll gekochter Bohnen enthält die täglich benötigte Eiweißmenge für einen normal arbeitenden Erwachsenen! Die Pflanze gilt als Temperaturregler: Die Bohnen wärmen im Winter und lassen die Hitze des Sommers besser ertragen.

 

Anwendungstipp

statt eines Rezeptes mal eine alte Fallgeschichte aus den 20iger Jahren. Aus Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Gerhard Madaus: ... eine Frau litt seit Jahren an Ödemen infolge von Nieren-und Leberstauungen. Eines Tages trank sie zufällig einige Tassen vom Abkochwasser grüner Stangenbohnen. Einige Stunden darauf setzte eine erhöhte Diurese (Harnflut) ein und die Frau fühlte sich sehr gut. Daraufhin trank sie täglich Bohnenwasser auch aus den Hülsen, und die Ödeme gingen zurück und verschwanden bis zur völligen Genesung. Der Hausarzt, der sie bisher vergeblich behandelt hatte setze das Bohnenwasser auch bei anderen Patienten ein. Voller Erfolg!

 

Ihre Cornelia Titzmann